格拉德·博剋斯貝格,國民經濟學博士,現為雷根斯堡的獨立講師,經濟和社會政策評論員。哈拉德·剋裏門塔,物理學碩士,聯盟90/綠黨成員,1994年雷根斯堡聯邦議院直接候選人,也是許多關於全球化問題講座、學術報告會的發起人。
Angespornt durch zahlreiche Seminare und Vorträge entstand 1997 das Buch "Die 10 Globalisierungslügen", welches auf einfache Weise kompliziertere wirtschaftspolitische Sachzusammenhänge verdeutlichen soll. Im Laufe der Arbeit wurde immer deutlicher, daß man neoliberale Lügen wie "unser Sozialstaat ist nicht mehr bezahlbar" nicht mit ebensolchen schlagwortartigen Sätzen widerlegen kann, sondern dazu doch etwas weiter ausholen muß. Außerdem wollten wir Alternativen andenken; dies fehlt bei vergleichbaren Büchern stets.
Lüge1: "Die Globalisierung ist nicht steuerbar"
Politiker beschließen Zollsenkungen, gemeinsame Währungen und erlauben den Transfer großer Geldsummen; die Globalisierung ist so gewollt und gesteuert und nicht schicksalhaft über uns hereingebrochen. In internationalen Organisationen wie der "World Trade Organisation" (WTO, Nachfolge des GATT) oder der OECD wird erst der Weg bereitet, der den Staaten Schritt für Schritt ihre Souveränität raubt (wie z. B. mit dem Multilateralen Abkommen über Investitionsfreiheit, M.A.I.) und sie an allein dem Profit verpflichtete multinationale Konzerne überantwortet. Wäre der politische Wille vorhanden, könnte natürlich auch anders als nur zum Vorteil der Unternehmen gehandelt werden.
Lüge 2: "Der Sozialstaat ist zu teuer"
Der Anteil der Sozialausgaben am Bruttosozialprodukt beträgt seit 23 Jahren nahezu konstant 33%. Einzig die Belastung der Arbeitnehmereinkommen durch Sozialabgaben steigt. Begründung: Hohe Arbeitslosigkeit (deshalb wenig Beitragszahler), Überfrachtung der Sozialversicherung mit versicherungsfremden Leistungen, 620-DM-Jobs, zu niedrige Unternehmenssteuern und zu geringe Lohnsteigerungen der Versicherungspflichtigen.
Lüge 3: "Die Globalisierung ist eine Chance zur Überwindung der Arbeitslosigkeit"
Durch die international verschärfte Konkurrenz entsteht der Zwang, immer noch billiger zu produzieren. Deshalb muß die Produktivität durch den Einsatz von Robotik und moderner Informationstechnologie verbessert werden. Folge: Rationalisierung und Entlassungen. 1997 lag das Produktivitätswachstum bei 3,7%. Über das Versprechen eines durch die Globalisierung erhöhten Wirtschaftswachstums wird sich die Arbeitslosigkeit deshalb nie bekämpfen lassen, denn dazu wären utopische Wachstumsraten nötig, die vor allem auch ökologisch fatal wären.
Lüge 4: "Die Löhne in Deutschland sind zu hoch"
Dann dürfte ja in Deutschland überhaupt nicht mehr produziert werden. Eben weil die Produktivität in Deutschland so hoch ist, ist das Lohnniveau gerechtfertigt. Die Exportüberschüsse zeigen, daß Deutschland wettbewerbsfähig ist. Die Löhne könnten sogar noch höher sein.
Lüge 5: "Der Staat mischt sich zuviel in die Wirtschaft ein"
Die Staatsquote beträgt seit 23 Jahren etwa konstant 50%, obwohl die Aufgaben des Staates stark angestiegen sind (z. B.: Arbeitslosenunterstützung). Im Vergleich mit den anderen Industriestaaten liegt sie im Mittelfeld. Die "Magersucht" des Staates zeigt in der Privatisierung von Post und Bahn ihre unsoziales Gesicht: Bis zum Jahr 2000 gehen hier etwa 200000 Arbeitsplätze verloren.
Lüge 6: "Die Auslandsinvestitionen der deutschen Industrie zeigen, wie unattraktiv der Standort Deutschland ist."
Die deutsche Industrie investiert im Ausland, um neue Märkte zu erschließen, Wechselkursrisiken zu vermeiden, vor Ort präsent zu sein und nicht zuletzt, um sich ausländische Firmen einzuverleiben. Zudem hört man immer häufiger von Betrieben, die aus Kostengründen ins Ausland gegangen waren, daß sie wieder zurückkehrt sind. Dazu gehören unter anderem Varta, Schneider Rundfunkwerke, Faure, Ex-Cell-O und Lemken. Der Grund liegt z.B. in der Qualität der Produkte, im Bildungsniveau der Arbeiter und in der wesentlich höheren Zuverlässigkeit in Deutschland.
Lüge 7: "Der Euro nützt uns allen"
Der Euro wird die Kosten für Unternehmen beim europäischen Handel senken. Dadurch wird der Konkurrenzdruck noch weiter steigen. Folge: Rationalisierung, Entlassungen und ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der Druck auf die Löhne wird - vor allem aufgrund ihrer besseren europaweiten Vergleichbarkeit - weiter steigen.
Lüge 8: "Großbritannien und die USA sind Vorbilder bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand"
In den USA sitzen 2% der männlichen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im Gefängnis. Die verdeckte Arbeitslosigkeit ist in beiden Ländern wesentlich höher als in Deutschland, in England wurde das Statistikgesetz zur Ermittelung der Arbeitslosenquote 32 Mal geändert, ohne Änderungen läge die Quote bei 14%. Amerikanische Arbeiter arbeiten im Schnitt 430 Stunden mehr im Jahr als deutsche.
Lüge 9: "Die Entwicklungsländer profitieren von der Globali-sierung"
80% der Menschheit sind arm, 1,3 Mrd. Menschen haben weniger als 1 $ pro Tag zur Verfügung. 1962 hatten die 46 ärmsten Länder der Welt (etwa 500 Mio. Menschen) einen Anteil von 1,4% am Weltwarenhandel, 1995 betrug er nur noch vernachlässigbare 0,4%. Um Kapital ins Land zu locken, prostituieren sich die Entwicklungsländer für die Konzerne, Gewerkschaften werden verboten, Arbeitsschutz ist nicht existent.
Lüge 10: "Globalisierung bringt Vielfalt überall auf der Welt"
Ob die Anzahl der Apfelsorten zurückgeht oder fast jeder Kinofilm amerikanischer Herkunft ist oder die einzige Politikalternative der Neoliberalismus sein soll - im Zeitalter der Globalisierung zählt der Profit, und nur Großkonzerne und große Stückzahlen können mithalten. Echte Vielfalt ist unwirtschaftlich. Was uns verkauft wird, ist keine wirkliche Vielfalt (20 verschiedene Zahnpastasorten).
Realistische Alternativen
Die Mobilität des Kapitals kann mit einer Tobin-Tax (Devisenumsatzsteuer) begrenzt werden, über eine sozial-ökologische Steuerreform können die Transportkosten schrittweise erhöht werden, um wieder zu einer regionaleren und ökologischeren Wirtschaftsstruktur zu gelangen. Eine Erhöhung der Nachfrage durch steigende Nettogehälter würde vor allem bei sinkender Arbeitszeit die Arbeitslosigkeit spürbar verringern. EU-Recht widerspricht dem nicht - nur der Wille der Industrie. Doch die Industrie wird nicht abwandern, wenn es günstiger ist, vor Ort zu produzieren, als beispielsweise eine Kiste Wein von Kalifornien nach Baden-Württemberg zu transportieren.
發表於2024-11-07
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近日W君對我閱讀《全球化的十大謊言》一書很是嘲笑,不過這裏的“嘲笑”一詞並無我與W君針鋒相對之意。或許W君深刻理解瞭當前的世界局勢,我不敢對這樣一位隱藏的大師妄下結論,W君您說是嗎?不要生氣啊。 這書很薄,兩位德國人寫的,當然是基於德國的基本情況所作的論述。其...
評分近日W君對我閱讀《全球化的十大謊言》一書很是嘲笑,不過這裏的“嘲笑”一詞並無我與W君針鋒相對之意。或許W君深刻理解瞭當前的世界局勢,我不敢對這樣一位隱藏的大師妄下結論,W君您說是嗎?不要生氣啊。 這書很薄,兩位德國人寫的,當然是基於德國的基本情況所作的論述。其...
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評分歐洲很多國傢對“全球化”、“經濟一體化”之類我們這裏不少人非常推崇的理念一直沒有好感。其實,中國在全球化當中是獲益匪淺的(至少短期來看如此,長期難說)。中國低成本的勞動力對歐洲産生瞭不少壓力,歐洲在這方麵無力同我們競爭。很多生産基地都轉移到亞洲,這...
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