Joachim W. Storck (Hg.), geb. 1922, ist Honorarprofessor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Mannheim und einer der bedeutendsten Rilke-Forscher.
Die Briefe Rilkes an Sidonie Nádherný - erstmals ergänzt durch die »Schreibstimme« Sidonie Nádhernýs. »... meinem Herzen bleiben Sie unbeirrt der treue Freund, Berater u. Wegweiser«, schreibt die böhmische Baronesse Sidonie Nádherný 1924 an Rainer Maria Rilke. Der Satz faßt den besonderen Charakter dieser Freundschaft zusammen, den der zwei Jahrzehnte überdauernde Briefwechsel dokumentiert. Rilkes Briefe aus den ersten Jahren bezeugen eine einfühlsame »éducation sentimentale«; die Freundschaft vertiefte sich im Laufe der Jahre, auch durch drei Besuche Rilkes auf Schloß Janowitz. Die Gegenbriefe der Freundin bis zum Jahr 1914 sind verschollen; umso wertvoller, daß im Briefbestand danach ihre »Schreibstimme« voll zur Geltung kommt: Sie läßt den Leser die »Zwiefältigkeit« ihres von Schicksalsschlägen geprägten Charakters nachempfinden. Sidonie Nádherný unterhielt die Korrespondenz mit Rilke bis zu dessen Tod 1926 parallel zu der mehrfach unterbrochenen Liebesbeziehung zu Karl Kraus. Ein Vergleich beider Korrespondenzen, wie er nun möglich wird, bietet nicht nur Einblicke in die Strukturen von Persönlichkeiten europäischen Ranges, sondern auch in ein bei unterschiedlichen Temperamenten gemeinsames Leiden an einer »großen Zeit«, deren Fatalität Kraus auf den Begriff gebracht hat. Ausführliche Erläuterungen der Briefe sowie zahlreiche Abbildungen und dokumentarische Texte im Anhang erhellen die historischen wie privaten Kontexte. Der Band enthält 348 Briefe, Karten und Telegramme, davon 116 von Sidonie Nádherný, die hier erstmals gedruckt werden.
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