Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg; † 12. Februar 1804 in Königsberg) war einer der bedeutendsten Philosophen. Sein Werk Kritik der reinen Vernunft kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie.
Nicht nur in der Erkenntnistheorie, sondern auch in der Ethik mit dem Grundlagenwerk Kritik der praktischen Vernunft und in der Ästhetik mit der Kritik der Urteilskraft sowie bedeutenden Schriften zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie schuf Kant eine neue, umfassende Perspektive in der Philosophie, welche die Diskussion bis ins 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst.
Die Erfolgsgeschichte der modernen Naturwissenschaften vor Augen, wollte Kant auch die Philosophie, insbesondere die Metaphysik auf den sicheren Weg einer Wissenschaft bringen. Das Ergebnis war jedoch die wohl wirkungsvollste und nachhaltigste Zerstörung metaphysischen Denkens in der neuzeitlichen Philosophie.
Kant sprach von einer Kopernikanischen Wende. Sie sollte dadurch herbeigeführt werden, dass die philosophische Erkenntnis sich von den Gegenständen selbst auf die Möglichkeit der Erkenntnis derselben zurückwendet. Kritik der reinen Vernunft bedeutet daher vor allem Selbstprüfung des menschlichen Erkenntnisvermögens hinsichtlich seiner Grenzen und Erkenntnismöglichkeiten. Kants für die moderne Philosophie grundlegende Einsicht war, dass erfahrungsunabhängige, also metaphysische Erkenntnis nur in der Einschränkung auf die formalen Bedingungen möglicher Erfahrung beweisbar und damit alle traditionelle Metaphysik nichts als Scheinwissenschaft ist.
Grundvoraussetzung für dieses Projekt ist die Rückführung aller gültigen Erkenntnis auf die im Subjekt angelegten Bedingungen. So wie Raum und Zeit keine Gegenstände, sondern reine, subjektive Anschauungsformen möglichen Gegebenseins von konkreten empirischen Erscheinungen sind, so sind auch die reinen Verstandesbegriffe bloß formale Bedingungen der Einheit möglicher Objekte. Wir erkennen nie die Dinge an sich selbst, sondern nur die Erscheinungen, das heißt die Gegenstände, wie sie uns durch die formalen Bedingungen unseres Erkenntnisvermögens gegeben sind.
Vor allem Kants idealistische Erben wollten sich mit dieser Einschränkung der Erkenntnis auf die Erscheinungswelt nicht zufrieden geben und gingen daher über Kants kritischen Idealismus hinaus. Statt dessen versucht man in der sprachphilosophisch geläuterten, modernen Erkenntnistheorie (Putnam, McDowell) wieder an Kants Kritizismus Anschluss zu finden. --Jens Kertscher
Buch der 1000 Bücher
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Kritik der reinen Vernunft
OA 1781 Form Sachbuch Bereich Philosophie
Die Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant markiert eine Epochenschwelle der Philosophie, und zwar zur Transzendentalphilosophie. Deren Aufgabe ist es nicht, das Wesen der Wirklichkeit zu beschreiben, sondern sie thematisiert, wie das Erkennen von Gegenständen geartet und strukturiert ist.
Entstehung: Erste Überlegungen zu diesem Werk reichen in das Jahr 1769 zurück. Von entscheidendem Einfluss war laut Kant die Philosophie von David Hume (1711–76), dessen Skeptizismus den Begriff der Kausalität, also der Beziehung von Ursache und Wirkung, hatte fragwürdig werden lassen. Kant versuchte den Begriff der Kausalität zu bewahren, stimmte aber mit Humes Kritik am Rationalismus darin überein, dass das Kausalitätsprinzip nicht evident ist. Für Kant wird Kausalität zu einem Verstandesbegriff, der Erfahrung erst ermöglicht.
Aufbau: Die Schrift besitzt einen streng gegliederten Aufbau. Sie besteht aus zwei Teilen, einer Elementar- und einer Methodenlehre. Die Elementarlehre besteht aus der transzendentalen Ästhetik, die die Anschauungsformen von Raum und Zeit untersucht, und der transzendentalen Logik. Diese wiederum zerfällt in die Analytik als dem Teil der Logik, der alle Elemente reiner Verstandeserkenntnis zergliedert, und die Dialektik, die Logik des Scheins.
Inhalt: Kant hat in der Erkenntnistheorie eine kopernikanische Wende vollzogen – er selbst sprach von einer »Revolution der Denkart«. Er hat erkannt, dass es durch die Art und Weise menschlichen Erkennens bedingt ist, wie die Gegenstände menschlicher Erfahrung beschaffen sind. Außerdem hat er gezeigt, wie menschliche Erkenntnis auf den Raum möglicher Erfahrungen begrenzt ist. Wo die Vernunft diese Grenzen möglicher Erfahrungen überschreitet, verwickelt sie sich notwendig in Widersprüche. Die Ursache dieser Widersprüche aufzuzeigen, ist das Ziel der transzendentalen Dialektik, der Logik des Scheins. Der Ausdruck Kritik in der Kritik der reinen Vernunft meint daher eine Selbstbegrenzung, die die Vernunft vornimmt, um sich vor Urteilen über Sachverhalte zu bewahren, die jenseits der Grenzen möglicher Erfahrung liegen, wie etwa Gott, Freiheit und Unsterblichkeit. Einzig bei der Freiheit, seinem Vermögen, sittlich zu handeln, ist dem Menschen ein Durchbruch in eine Welt möglich, die nicht vollständig beschrieben werden kann, wenn man sie nur im Licht der Naturgesetze betrachtet. Die Freiheit hat laut Kant ihre eigenen Gesetze. Ihnen widmet sich der Philosoph in seiner zweiten Kritik, der Kritik der praktischen Vernunft, die seine systematische Moralphilosophie enthält.
Wirkung: Die kritische Philosophie von Kant erreichte nicht nur Philosophen, sondern auch Naturforscher und Dichter (R Goethe, Heinrich von R Kleist, R Schiller) und wurde zum Gesprächsgegenstand gebildeter Kreise. Die Philosophie des deutschen Idealismus geht mit ihren spekulativen Systemen von der kantischen Kritik aus, aber auch weit über sie hinaus. Friedrich R Nietzsche wiederum griff die Idee einer Vernunftkritik auf und wendete sie existenziell. In der zweiten Hälfte des 19. bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts waren die verschiedenen Schulen des Neukantianismus (Marburger Schule; südwestdeutscher Neukantianismus) die maßgeblichen Strömungen der deutschen Universitätsphilosophie. D. L. -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Sondereinband .
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沒什麼可說的,此書奠定瞭”哲學“這門學科的基本話語範式。這本書讀好瞭,哲學纔學得好。原來在武大常聽鄧老師講,來瞭德國之後,又聽德國教授講瞭兩遍。
评分總算沒有哲學愛好者來打分瞭。meiner這個版本全五星推薦。
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